Die 13 gefährlichsten Vulkane der Welt
Vulkane zählen zu den beeindruckendsten Naturgewalten der Welt. Manche von ihnen sind ständig aktiv, andere überraschen mit heftigen Ausbrüchen. Einige speien regelmäßig Lava, andere lösen Tsunamis aus oder legen sogar den internationalen Flugverkehr lahm. Weltweit gibt es über 1400 Vulkane, die in den letzten 10.000 Jahren ausgebrochen sind – 13 davon gelten als besonders aktiv und gefährlich. Dieser Überblick stellt die bekanntesten Feuerberge der Welt ausführlich vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kilauea auf Hawaii ist der derzeit aktivste Vulkan der Welt.
- Der Ätna und der Stromboli zeigen Europas vulkanische Kraft hautnah.
- Hunga Ha’apai erzeugte einen Tsunami, der selbst in Alaska zu hören war.
- Eyjafjallajökull legte 2010 den Flugverkehr in Europa lahm.
- Vulkane wie Anak Krakatau oder Nyiragongo forderten Tausende Todesopfer.
Welche Vulkane sind aktuell die aktivsten weltweit?
Zu den aktivsten Vulkanen der Welt zählen unter anderem der Kilauea (Hawaii), Stromboli (Italien), Ätna (Italien), Sakurajima (Japan) und Anak Krakatau (Indonesien). Diese zeigen häufige oder kontinuierliche Aktivität und stellen sowohl eine geologische als auch menschliche Herausforderung dar.
Europas Vulkane: Ätna und Stromboli im Dauerbetrieb
In Europa dominieren zwei Vulkane die Aktivitätslisten: der Ätna und der Stromboli, beide in Italien gelegen. Der Ätna, auf Sizilien thronend, gehört zu den am besten dokumentierten Feuerbergen der Welt. Schon 693 v. Chr. wurde ein Ausbruch verzeichnet. Seine Aktivität ist kontinuierlich und reicht bis in die Gegenwart – zuletzt im Februar 2022. Aschewolken und Lavaströme sind dabei keine Seltenheit. Der Ätna ist nicht nur für seine zerstörerische Kraft bekannt, sondern auch für sein beeindruckendes Naturschauspiel.
Nicht weit entfernt liegt der Stromboli. Dieser Vulkan bricht fast im Minutentakt aus – ein weltweit einzigartiges Phänomen. Die Eruptionen verlaufen meist glimpflich, da sich die Lava kontrolliert über den Hang namens „Feuerbahn“ ergießt. Die gleichnamige Insel besteht fast vollständig aus dem Vulkan und zieht regelmäßig Touristen an. Besonders nachts sind die glühenden Lavafontänen ein spektakulärer Anblick.
Tsunami-Gefahr aus der Tiefe: Der Hunga Ha’apai
Der Hunga Ha’apai in Tonga ist ein Unterwasservulkan, dessen gewaltige Ausbrüche besonders gefährlich sind, weil sie Tsunamis auslösen können. 2009 meldete er sich erstmals spektakulär zurück. Der bislang gewaltigste Ausbruch ereignete sich am 15. Januar 2022. Die Detonation war so stark, dass man sie sogar in Alaska hören konnte. Drei laute Knalle kündigten das Naturereignis an. Der anschließende Tsunami traf mehrere umliegende Inseln, was Tausende zur Flucht zwang.
Da der Vulkan größtenteils unter Wasser liegt, ist eine zuverlässige Überwachung schwierig. Das macht den Hunga Ha’apai zu einem unberechenbaren Risiko für den gesamten Pazifikraum. Die Eruption 2022 führte auch zu einer enormen Aschewolke, die weltweit für Aufsehen sorgte.
Amerikas Feuerriesen: Kilauea, Mount St. Helens und Popocatepetl
Der Kilauea auf Big Island in Hawaii ist weltweit bekannt. Seit 1983 spuckt er ununterbrochen Lava, die oft spektakulär ins Meer fließt und dabei neues Land formt. Der Name „Kilauea“ bedeutet übersetzt „spucken“, was seinen Charakter bestens beschreibt. Trotz seiner Aktivität gilt er als relativ ungefährlich, weil seine Eruptionen langsam ablaufen. Für Touristen ist der Vulkan ein Highlight – allerdings unter ständiger Beobachtung der Behörden.
Ganz anders der Mount St. Helens in den USA. Sein verheerender Ausbruch im Jahr 1980 war einer der gewaltigsten des 20. Jahrhunderts. Die Explosion zerstörte die gesamte Nordflanke und reduzierte die Höhe des Vulkans um 400 Meter. 57 Menschen starben, Asche legte sich über elf Bundesstaaten. Seitdem ist der Vulkan ruhig geblieben, aber Forscher beobachten ihn genau.
In Mexiko erhebt sich der Popocatepetl majestätisch über 5000 Meter. Sein Name bedeutet „rauchender Berg“. Seit Mitte der 1990er-Jahre ist er wieder aktiv. Der Vulkan beeinflusst regelmäßig den Flugverkehr und gilt wegen seiner Nähe zu Mexiko-Stadt als besonders bedrohlich. Bei Ausbrüchen müssen oft Flüge gestrichen und Flughäfen geschlossen werden.
Bedrohung in Afrika: Der Lavasee des Nyiragongo
Der Nyiragongo in der Demokratischen Republik Kongo zählt zu den gefährlichsten Vulkanen Afrikas. Besonders gefürchtet ist die Geschwindigkeit seiner Lava – sie kann bis zu 100 km/h erreichen. 2002 musste die Großstadt Goma mit 500.000 Einwohnern evakuiert werden, als die Lava ganze Stadtteile überrollte. Tausende verloren ihre Häuser.
Auch 2021 kam es zu einem Ausbruch. Wieder mussten Menschen fliehen. Der Nyiragongo beherbergt zudem den größten Lavasee der Welt mit einer Größe von etwa 270 x 250 Metern. Die geologische Aktivität ist dauerhaft hoch. Die Bevölkerung lebt unter ständiger Bedrohung – ohne garantierte Frühwarnsysteme.
Spektakuläre Ausbrüche in Asien: Anak Krakatau und Sakurajima
In Indonesien erhebt sich der Anak Krakatau, das „Kind des Krakatau“. Der ursprüngliche Krakatau explodierte 1883 in einem der verheerendsten Vulkanausbrüche der Geschichte. Über 36.000 Menschen kamen durch den ausgelösten Tsunami ums Leben. Der Anak Krakatau entstand später in der Caldera des alten Vulkans und wächst seither. Seit 1930 ist er über 450 Meter hoch geworden und gilt als extrem aktiv.
Japan beheimatet mit dem Sakurajima einen weiteren Dauerbrenner. Der „Kirschblütenvulkan“ liegt nur acht Kilometer von der Millionenstadt Kagoshima entfernt. Er ist permanent aktiv und bricht mehrfach täglich aus. In den Schulen gibt es regelmäßig Notfallübungen. Die Bewohner sind auf Eruptionen vorbereitet und tragen häufig Schutzkleidung. Der letzte große Ausbruch fand 1914 statt, doch kleinere Ausbrüche gehören zur Tagesordnung.
Eruptionen in der Tourismusregion: Arenal und Eyjafjallajökull
Der Arenal in Costa Rica ist einer der bekanntesten Vulkane Mittelamerikas. Nach einer Ruhephase explodierte er 1968 ohne Vorwarnung. Fast 90 Menschen starben. Seitdem ist er wiederholt ausgebrochen und war bis 2010 ständig aktiv. Besonders auffällig: die explosiven Ausbrüche mit hohen Aschewolken und Lavabomben. Der Arenal liegt in einem beliebten Nationalpark, sodass Ausbrüche auch touristische Auswirkungen haben.
Der Eyjafjallajökull in Island wurde 2010 weltbekannt. Seine Eruption legte den Flugverkehr in ganz Europa lahm. Die ausgestoßene Aschewolke reichte bis in große Höhen und machte Starts und Landungen unmöglich. Der Ausbruch selbst war zwar für die Insel relativ harmlos, seine globalen Auswirkungen jedoch immens. Island profitierte langfristig: Der Tourismus boomt seitdem.
Fazit
Aktive Vulkane sind faszinierend – aber auch gefährlich. Einige liegen mitten in Tourismusregionen, andere bedrohen Millionenstädte. Jeder Ausbruch ist ein Mahnmal für die rohe Kraft der Erde. Ihre Überwachung ist essenziell, um Leben zu retten. Ob Ätna, Nyiragongo oder Kilauea – diese Feuerberge zeigen, wie lebendig unser Planet ist. Wer sie besucht, sollte sich der Risiken bewusst sein, aber auch die atemberaubende Natur schätzen.
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