Diese typischen Kostenfallen auf Kreuzfahrtschiffen lassen sich vermeiden
Kreuzfahrten versprechen Luxus, Komfort und sorgenfreies Reisen. Doch der Schein trügt: Viele Leistungen, die zunächst im Preis inbegriffen scheinen, verursachen an Bord erhebliche Zusatzkosten. Wer unvorbereitet auf Reisen geht, erlebt schnell eine teure Überraschung. Dieser Ratgeber zeigt die größten Kostenfallen auf Kreuzfahrtschiffen – und wie man sie gezielt umgeht.
Das Wichtigste über Kostenfallen auf Kreuzfahrtschiffen in Kürze
- Getränke gehen meist extra, Gebühren in Spezialitätenrestaurants
- Trinkgelder werden häufig automatisch berechnet
- Hohe Kosten für Telefonieren und Internetnutzung
- Landausflüge sind über Reedereien typischerweise teurer
- Zusatzkosten für Wellness, Fotoservice, Souvenirs u.v.m.
Getränke und Spezialitätenrestaurants: Genuss mit Preisetikett
Obwohl viele Kreuzfahrtangebote mit „All-inclusive“-Versprechen locken, gilt dies meist nur für Wasser, Eistee oder gelegentlich Hauswein in den Hauptrestaurants. Wer hingegen ein Glas Wein, ein Bier oder Softdrinks bestellt, muss oft tief in die Tasche greifen. Besonders teuer wird es bei Cocktails oder Markengetränken, die teils einzeln berechnet werden. Noch teurer wird es in Spezialitätenrestaurants. Hier ist häufig eine Tischreservierung nötig – gegen Aufpreis. Menüs können bis zu 50 Euro oder mehr kosten. Auch Themenabende oder Weinverkostungen schlagen zu Buche. Wer sparen will, sollte sich über Getränkepakete vorab informieren – jedoch lohnt sich nicht jedes Angebot. Ein Vergleich der enthaltenen Leistungen ist essenziell. Die Preise pro Getränk liegen oft über dem Niveau deutscher Restaurants. So wird aus einem entspannten Dinner schnell ein teures Vergnügen.
Automatische Trinkgeldabrechnungen: Der versteckte Aufschlag
Trinkgelder gelten auf Kreuzfahrten als Standard – doch oft ohne vorherige Zustimmung. Viele Reedereien buchen täglich pro Person 10 bis 15 Euro automatisch auf die Bordkarte. Bei internationalen Anbietern wie Royal Caribbean oder MSC kann dieser Betrag sogar auf 14 bis 18 US-Dollar steigen. In Deutschland ist vorgeschrieben, dass solche Trinkgelder im Endpreis enthalten sein müssen. Wer aber über internationale Plattformen bucht, wird oft erst an Bord damit konfrontiert. Eine Streichung des Trinkgelds ist nur auf Nachfrage und selten möglich. Auch bei Getränken, Spa-Anwendungen oder dem Fotoservice werden oft nochmals Servicegebühren fällig. Wer sparen möchte, sollte sich die Buchungsbedingungen genau ansehen – und gezielt nach All-in-Angeboten fragen. Denn versteckte Trinkgelder können das Urlaubsbudget massiv belasten.
Telefonieren und Surfen auf See: Teure Verbindungen
Kommunikation an Bord ist ein teurer Luxus. Wer das Handy im Seefunknetz nutzt, muss mit bis zu 6,50 Euro pro Minute rechnen. Auch der Versand einfacher SMS kann über 1 Euro kosten. Besonders kritisch: Mobile Daten. Ein unbedachter App-Download oder automatisches Backup im Hintergrund kann dreistellige Beträge verursachen. Die Nutzung von Internetpaketen ist ebenfalls teuer. Je nach Reederei kosten Stundenpakete zwischen 20 und 100 Euro. Volumenbegrenzte Tarife drosseln oft schon nach kurzer Zeit. Experten raten: Mobile Daten und automatische Netzwahl vor dem Ablegen deaktivieren. Alternativ bieten sich WLAN-Zonen im Hafen an oder eine lokale SIM-Karte für Landgänge. Wer online bleiben will, muss genau kalkulieren – sonst wird das Instagram-Foto zum Luxusartikel.
Landausflüge mit Aufschlag: Komfort kostet
Kreuzfahrtgäste freuen sich auf spannende Ausflüge an Land – doch wer über die Reederei bucht, zahlt oft deutlich mehr. Stadtrundfahrten, Museumsbesuche oder Schnorcheltouren sind über die Bordorganisation bequem buchbar, aber mit Aufschlägen verbunden. Teils kosten die Touren doppelt so viel wie vergleichbare Angebote lokaler Veranstalter. Auch einfache Transfers vom Hafen in die Innenstadt schlagen zu Buche. Selbst Tenderboote – kleine Boote für Häfen ohne Anlegemöglichkeit – können extra kosten. Wer sparen möchte, sollte sich vorab über Alternativen informieren. Viele Häfen sind gut zu Fuß oder mit Taxi erreichbar. Ein Vergleich lohnt sich. Wer jedoch auf Komfort, Sicherheit und Zeitgarantien setzt, fährt mit dem Reederei-Angebot entspannter – muss dafür aber auch mehr zahlen.
Wellness, Fotos & Co: Teurer Luxus an Bord
Ein Saunabesuch oder eine Massage versprechen Entspannung auf See. Doch diese Angebote sind meist nicht inklusive. Spa-Anwendungen kosten schnell 80 Euro oder mehr. Selbst der Zugang zu bestimmten Spa-Bereichen ist mitunter kostenpflichtig. Auch Sportkurse wie Yoga oder Spinning werden separat berechnet. Zusätzlich lockt der bordeigene Fotoservice mit Erinnerungsfotos – die Preise für ein einzelnes Foto können bei 15 bis 30 Euro liegen. Souvenirläden an Bord verlangen ebenfalls saftige Preise. Viele Produkte gibt es an Land deutlich günstiger. Wer seinem Budget treu bleiben möchte, sollte solche Angebote gezielt nutzen oder auf Alternativen zurückgreifen. Gerade bei langen Kreuzfahrten können diese „kleinen Extras“ zu einem großen Kostenfaktor werden.
Weitere versteckte Gebühren: Von Kabinenservice bis Anreise
Neben den offensichtlichen Posten gibt es eine Vielzahl kleiner, aber teurer Zusatzkosten. Der Kabinenservice ist oft nicht kostenlos – vor allem nachts oder bei speziellen Speisen. Auch Minibar oder Getränke auf der Kabine werden einzeln berechnet. Freizeitangebote wie Eislaufen, Kletterwände oder Bowling kosten auf manchen Schiffen extra. Selbst Tischauswahl oder Sitzplatzwünsche im Theater können gebührenpflichtig sein. Zudem sollten Reisende bedenken: Die Anreise zum Hafen ist bei Selbstorganisation risikobehaftet. Wer den Anschluss verpasst, trägt selbst die Verantwortung. Reedereien bieten zwar Pakete mit Flug und Transfer – diese sind aber teurer. Wichtig: Reiserücktritts- und Gepäckversicherungen an Bord sind oft überteuert und greifen nicht immer. Ein unabhängiger Versicherungsvergleich vor der Reise lohnt sich.
💡 Reiseversicherungen und medizinische Leistungen: Versteckte Risiken für das Budget
Viele Reisende buchen ihre Kreuzfahrt ohne ausreichende Versicherungsprüfung. An Bord werden oft eigene Reiserücktritts- oder Gepäckversicherungen angeboten – meist zu überhöhten Preisen und mit lückenhaftem Schutz. Auch Auslandsreisekrankenversicherungen sind selten Teil der Buchung, obwohl medizinische Behandlungen auf See extrem teuer sein können. Ein einfacher Arztbesuch kann 100 Euro kosten, Notfallbehandlungen oder Medikamente schlagen noch deutlich stärker zu Buche. Einige Reedereien verlangen sogar eine Zahlung in bar oder per Kreditkarte direkt nach der Behandlung. Zudem ist der Zugang zu Medikamenten begrenzt – selbst einfache Schmerzmittel kosten mitunter das Dreifache des Landpreises. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte vorab eine solide Auslandskrankenversicherung inklusive Rücktransport abschließen und mit der eigenen Krankenkasse Rücksprache halten. Auch ein Vergleich externer Versicherungen spart oft bares Geld.
💡 Preisvergleich der Reedereien: Nicht jeder Anbieter ist gleich teuer
Nicht alle Kreuzfahrtanbieter verlangen dieselben Preise – weder für Getränke noch für Zusatzleistungen. Während etwa AIDA oder TUI Cruises mit teils umfangreicheren Inklusivleistungen werben, berechnen Anbieter wie Costa, MSC oder Royal Caribbean viele Leistungen separat. Besonders auffällig ist der Unterschied bei Getränkepreisen: Ein Bier kann bei der einen Reederei 4 Euro kosten, bei einer anderen 7 Euro. Auch Internetpakete unterscheiden sich stark – sowohl im Preis als auch im Datenvolumen. Einige Anbieter bieten Flatrates an, andere drosseln nach wenigen Megabyte. Für Reisende lohnt es sich, vor der Buchung die Webseiten der Anbieter zu vergleichen und bei Unsicherheiten im Reisebüro nachzufragen. Wer gezielt nach Angeboten mit mehr Inklusivleistungen sucht, kann unangenehme Überraschungen vermeiden – selbst wenn der Grundpreis etwas höher liegt.
💡 Checkliste: Mit diesen Tipps vermeidest du Zusatzkosten auf Kreuzfahrten
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Vorab Getränkepakete prüfen und vergleichen
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Reiseversicherung extern abschließen – nicht an Bord
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Mobile Daten & Roaming vor Reisebeginn deaktivieren
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Eigene Landausflüge recherchieren und lokal buchen
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Massage, Fotoservice und Sportangebote gezielt auswählen
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Kabinenservicezeiten und -gebühren vorher prüfen
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Kleingedrucktes zu Trinkgeldregelungen genau lesen
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Snacks, Drogerieartikel & Souvenirs lieber an Land kaufen
Diese Tipps helfen dir, entspannt zu reisen – und dabei clever zu sparen.
Kostenfallen auf Kreuzfahrtschiffen Fazit: Vorbereitung spart bares Geld
Eine Kreuzfahrt kann ein traumhaftes Erlebnis sein – oder ein teures. Wer sich vorab informiert und die vielen kleinen Kostenfallen kennt, kann gezielt sparen. Getränke, Internet, Landausflüge und Wellness sind die größten Kostentreiber. Mit einem kritischen Blick auf Verträge, Buchungsdetails und Bordangebote lassen sich unnötige Ausgaben vermeiden. Wer clever plant, genießt seine Kreuzfahrt sorgenfrei und ohne böse Überraschung.